Direktvermittlung – Effiziente Personalsuche

Werden in einem Unternehmen Vakanzen frei, stellt sich die Frage: Selbst Personal finden oder einen externen Personalprofi mit der Suche beauftragen? Auch für Menschen, die sich beruflich verändern wollen, steht die Überlegung an, die Jobsuche in die eigenen Hände zu nehmen oder sich dabei unterstützen zu lassen. Personaldienstleister bieten mit der Direktvermittlung einen Service, von dem beide Seiten profitieren können.

Definition: Was ist Direktvermittlung?

Unter Direktvermittlung versteht man eine Dienstleistung im Rahmen der Personalbeschaffung, die von einer auf Personalvermittlung spezialisierten Agentur erbracht wird. Wenn Unternehmen neue Mitarbeiter zur Festanstellung benötigen, übernimmt ein Personaldienstleister die Suche und führt passende Bewerber direkt mit dem Unternehmen zusammen – sehr häufig sogar, ohne dass eine Vakanz überhaupt öffentlich ausgeschrieben wird. Es handelt sich um eine Form der privaten Arbeits- bzw. Personalvermittlung und ist eines der Tätigkeitsfelder der Personaldienstleistungs-Branche. Hierzu gehören auch Executive Search bzw. Headhunting – die Suche nach Führungskräften und fachlich hochqualifiziertem Personal.

Direktvermittlung vs. Arbeitnehmerüberlassung (Temporärarbeit)

Der Oberbegriff Personalvermittlung umfasst ebenfalls den Personalverleih in Form der temporären Arbeitnehmerüberlassung. Die Unterschiede zwischen beiden privaten Arbeitsvermittlungsarten liegen im Vermittlungszweck sowie in der Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses. Bei der Arbeitnehmerüberlassung werden durch den Verleihbetrieb Mitarbeiter für einen bestimmten Zeitraum an Unternehmen mit zeitlich begrenztem Personalbedarf verliehen. Der eigentliche Arbeitsvertrag besteht mit dem Personaldienstleister, der verantwortlicher Arbeitgeber ist. Demgegenüber zielt eine Direktvermittlung von vornherein auf eine direkte Übernahme von Kandidaten ins Kundenunternehmen ab, ohne dass zuvor ein Verleih – zum Beispiel im Form von Try & Hire – stattgefunden hat. Direktvermittlung wird auch als Permanent Placement bezeichnet.

Wer darf Personal direkt vermitteln?

Personalverleih und Direktvermittlung von Arbeitskräften durch private Anbieter sind von der öffentlichen Arbeitsvermittlung durch die regionalen RAV abzugrenzen. Wer in der Schweiz regelmässig private Personalvermittlung gegen Entgelt betreiben möchte, benötigt hierfür eine Bewilligung nach dem Arbeitsvermittlungsgesetz (AVG) in Verbindung mit der Arbeitsvermittlungsverordnung (AVV). Die Erteilung der Bewilligung durch die zuständige kantonale Behörde ist an verschiedene Voraussetzungen – wie etwa nötige Sachkunde und Zuverlässigkeit – geknüpft. Betriebe, die offiziell zur Personalvermittlung und zum -verleih berechtigt sind, werden beim SECO registriert und müssen ihre Vermittlungszahlen jährlich melden.

Wie funktioniert Direktvermittlung?

Bei der Direktvermittlung geht es um zu besetzende Stellen mit den unterschiedlichsten Anforderungen – also um Jobs aller Hierachiestufen und Qualifikationslevel. Üblicherweise beauftragt ein Arbeitgeber einen Personaldienstleister mit dem externen Recruiting. Dessen Aufgabe ist es, anhand des konkreten Bedarfs und der Wünsche seines Auftraggebers passende Kandidaten zu finden. Der Vermittler wählt geeignete Bewerber aus und schlägt sie seinem Kunden vor. Sobald zwischen einem Bewerber und dem beauftragenden Unternehmen ein Arbeitsvertrag zustande kommt, gilt die Vermittlung als abgeschlossen. Der Ablauf bei der Direktvermittlung kann je nach Auftragsart und -umfang variieren und beispielsweise folgende Schritte beinhalten:

  • Auftragserteilung an den Dienstleister
  • Absprache zu Anforderungen an Bewerber
  • Sichtung des vermittlereigenen Talentpools
  • Active Sourcing und Schaltung von Stellenanzeigen
  • Vorauswahl von Kandidaten und Vorgespräche
  • Übermitttlung geeigneter Bewerberprofile
  • ggf. Unterstützung im unternehmensinternen Bewerbungsprozess

Wie viel kostet eine Direktvermittlung?

Bei einer erfolgreichen Vermittlung – ergo, wenn das Unternehmen eine Vakanz mit dem Bewerber des Vermittlers besetzt – erhält dieser von seinem Auftraggeber eine Provision. Üblicherweise macht die Vermittlungsprovision ca. 20 bis 30 Prozent des ersten Bruttojahresgehalts des neuen Mitarbeiters aus. Insbesondere beim Executive Search kann die Provision auch höher ausfallen und sich am Aufwand der Suche orientieren. Für Bewerber ist Direktvermittlung in der Regel kostenfrei.

Aber Personaldienstleister handeln nicht nur im Auftrag, sondern bieten Direktvermittlung durchaus aktiv an. Denn es ist häufig der Fall, dass sich bei der Recherche von Stellenanzeigen ein Match mit dem eigenen Kandidatenbestand ergibt. Vermittler nehmen dann Kontakt zum betreffenden Arbeitgeber auf und schlagen ihre Kandidatenprofile vor. Ein solches Vorgehen wird zwar gelegentlich skeptisch betrachtet, ist per se aber nicht illegitim – sondern ein Mittel der Kundenakquise und Unternehmen erhalten so eine zusätzliche Option, Mitarbeiter zu finden.

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Vorteile und Nachteile der direkten Personalvermittlung

Direktvermittlung hat viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Personalsuche und sowohl Bewerber als auch Unternehmen können davon profitieren. Wenden sich Stellensuchende an eine Personalberatung, dürfen sie dort eine umfangreiche Betreuung erwarten, die eigene Wünsche und Bedürfnisse mit einschliesst. Sie werden optimal auf den Recruiting-Prozess vorbereitet und erhalten auch Zugang zum verdeckten Stellenmarkt – also zu jenen Jobs, die Arbeitgeber nicht öffentlich ausschreiben.

Für Unternehmen bedeutet die direkte Vermittlung neuer Mitarbeiter oft erhebliches Einsparpotenzial bei Zeit und Kosten. Weder müssen sie sich um die Stellenausschreibung kümmern, noch um das Auswahlverfahren. Erfahrene Personalvermittler wissen genau, wen und wo sie suchen müssen. Sie beherrschen die richtige Kandidatenansprache und haben die nötigen Kompetenzen zur Eignungsbeurteilung. Dadurch gelangen sie bei transparenten Kosten schneller zum Ziel.

Ein Nachteil: Wird ein externer Dienstleister mit der Personalbeschaffung beauftragt bzw. nutzen Stellensuchende den Service einer Agentur, geben sie ein Stück weit die Kontrolle aus der Hand. Allerdings wird die finale Entscheidung zum Arbeitsvertrag letztendlich zwischen Bewerber und Unternehmen getroffen. Wichtig ist vor allem eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Dienstleister. Dann überwiegen die Vorteile und die Direktvermittlung von Personal kann eine Chance für alle sowie sinnvolle Alternative oder Ergänzung zum klassischen Recruiting sein.

Beitragsbild: pexels.com // Edmond Dantès

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