Headhunter: Auf der Jagd nach Fach- und Führungskräften

Headhunter – bei diesem Wort zuckt vielleicht selbst ein gestandener Personalberater immer noch zusammen. Denn der Begriff ist wegen seiner Herkunft sehr negativ belegt. Ursprünglich bedeutet er nämlich «Kopfjäger». Meint also jemanden, der aus rituellen Gründen tötet, um den Kopf des Opfers als Trophäe zu ergattern. Eine wahrhaft abstossende Vorstellung. Trotzdem ist der Terminus nicht aus dem Sprachgebrauch verschwunden.

Headhunter – Spezialisierte Personalberater

Vielmehr bezeichnet man damit heutzutage einen spezialisierten Personalberater. Und der ist ja irgendwie auch auf der Jagd – nach Fach- und Führungskräften, die einen neuen Wirkungskreis suchen. In der Schweiz gibt es rund 800 Personaldienstleister. Der überwiegende Teil gehört mit einem Jahresumsatz von unter 20 Millionen Franken dem Kreis der KMU an. Etwa ein Drittel der Dienstleister bietet einen Service im Bereich Headhunting. Doch wann beauftragt ein Unternehmen einen dieser speziellen Personalberater? Meistens ist das der Fall, wenn eine Führungsposition vakant oder eine bestimmte Fachkraft gebraucht wird. Besonders die Suche nach einer neuen Führungskraft ist zeit- und kostenintensiv. Häufig vergehen mehrere Monate, bis ein geeigneter Kandidat gefunden ist. Viele Unternehmen können und wollen sich das nicht leisten. Stattdessen wenden sie sich dann für die Direktvermittlung an einen externen Dienstleister.

Was leistet ein Headhunter?

Einen Headhunter zu engagieren, bringt einige Vorteile. Zum einen betreibt dieser Active Sourcing. Das heisst, er weiss, wann, wo und wie er gezielt passende Kandidaten findet und auch wie er diese anspricht. Er ist gut vernetzt, verfügt über tiefgreifende Kenntnisse des aktuellen Jobmarktes und hat auch Zugang zum verdeckten Arbeitsmarkt. Zum anderen verkürzt sich die Time-to-hire durch den Einsatz eines Headhunters erheblich. Denn dieser trifft bereits eine Vorauswahl und präsentiert seinem Auftraggeber nur einige wenige Kandidaten, die besonders gut auf die Vakanz passen. Dadurch reduziert sich natürlich auch die Zeit, die die Personalabteilung für das Sichten von Bewerbungen und für persönliche Gespräche aufwenden muss.

Zudem läuft der Recruiting-Prozess diskret ab. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn ein Mitarbeitender gehen soll, aber davon noch nichts weiss. Überhaupt ist Diskretion das A und O im Headhunter-Business. Der Headhunter muss stets sowohl die Interessen seines Auftraggebers als auch die der potenziellen Kandidaten wahren. Wer sieht es schon gerne, wenn beim aktuellen Arbeitgeber plötzlich bekannt wird, dass man Wechselabsichten hat? Und auch der Auftraggeber will unter Umständen nicht, dass die Konkurrenz von einer Vakanz erfährt.

Woran erkennt man einen seriösen Anbieter?

Die Arbeit eines Headhunters ist einerseits gefragt und geschätzt. Auf der anderen Seite aber auch von einem gewissen «Hautgout» umweht. Immerhin geht es darum, gefragte Fach- und Führungskräfte bei einem Unternehmen abzuwerben und an den eigenen Auftraggeber zu vermitteln. Dabei greifen manche Personalberater auch zu unlauteren Mitteln und bringen so die Branche in Verruf. Oder aber sie sind nur am schnellen Honorar interessiert und lassen die nötige Sorgfalt bei der Bewerbersuche ausser Acht. Leider ist es bei einigen der «schwarzen Schafe» auch Usus, regelrecht Jagd auf Bewerberdaten zu machen und deren Personaldossiers dann ungefragt in Umlauf zu bringen. Personalberater ist kein geschützter Beruf. Daher sollten Sie einige Aspekte im Blick haben, wenn Sie den Recruiting-Prozess in fremde Hände geben wollen.

Professionelle Headhunter machen ganz sicher eines nicht: Ihren Kunden «das Blaue vom Himmel» zu versprechen. Ebenso wenig fallen sie bei potenziellen Kandidaten mit der Tür ins Haus. Zudem kennen sie ihren Auftraggeber und die Anforderungen an die Vakanz gut und können hierzu Rede und Antwort stehen. Und ein seriöser Personalberater handelt nicht ohne konkreten Suchauftrag! Außerdem wird er in jedem Fall ein Gespräch mit dem Kandidaten führen, bevor dessen Unterlagen an den möglichen neuen Arbeitgeber gehen. Ein weiteres Markenzeichen: Kandidaten-Feedback, wenn es mit der Stelle doch nicht geklappt hat.

Headhunting oder Executive Search?

Im Zusammenhang mit Headhunting fällt oft das Stichwort Executive Search. Häufig wird beiden Begriffen dieselbe Bedeutung zugesprochen. Das ist sicherlich nicht ganz falsch, jedoch gibt es Unterschiede im internationalen Sprachgebrauch. Im Englischen ist bei Executive Search die Rede von Bewerbersuche im Auftrag eines Unternehmens. Headhunting hingegen meint eine Tätigkeit im Auftrag eines Jobsuchenden. Wenn man sich aber vor Augen führt, dass hierzulande Headhunter eben das Synonym für einen spezialisierten Personalberater ist, liegt der Unterschied eigentlich woanders. So beschreibt Executive Search die Dienstleistung an sich – nämlich die Suche nach Führungskräften. Der Headhunter ist wiederum die Person, die diese Dienstleistung ausführt.

In den letzten Jahren ist die Bedeutung externer Personaldienstleister erheblich gestiegen. Während es in der Vergangenheit vornehmlich darum ging, Hilfskräfte zu vermitteln, hat sich der Fokus in Richtung qualifiziertes Fach- und Führungspersonal verschoben. Da man dieses bekanntlich nicht an jeder Ecke findet, hat auch die Beauftragung professioneller Personalberatungen zugenommen. Dabei kann ein Headhunter einem Unternehmen schnell und effizient zu geeigneten Bewerbern verhelfen. Prüfen Sie aber in jedem Fall Referenzen und Kenntnisse des Beraters. Nur ein seriöser Anbieter liefert am Ende das, was Sie sich wünschen: den besten Kandidaten für Ihre Vakanz.

Foto: Pixabay

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