Mitarbeitermotivation stärken – warum & wie?

Geld regiert die Welt – heisst es so schön. Da ist schon etwas Wahres dran. Schliesslich ist das Salär ein ausschlaggebender Faktor dafür, dass Menschen sich einen Job suchen und arbeiten gehen. Doch es hat sich längst herumgesprochen, dass es nicht das Geld allein ist, das zu guten Leistungen im Beruf anspornt. Im Gegenteil, gerade einmal 29 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz fühlen sich durch einen hohen Lohn motiviert. Das zumindest hat eine Umfrage* von statista aus dem Jahre 2016 ergeben. Aber was ist es dann, was für Mitarbeitermotivation sorgt? Warum ist es überhaupt wichtig, motivierte Mitarbeitende zu haben und welche Massnahmen bieten sich an?

Definition: Was bedeutet Motivation?

Der Begriff Motivation ist lateinischen Ursprungs (von movere = antreiben, bewegen) und meint die Gründe, aus denen heraus wir handeln. Schon seit Jahrhunderten beschäftigt die Frage, warum wir etwas tun, Heerscharen von Philosophen und Psychologen. Auch wenn es darauf vielleicht keine allgemeingültige Antwort geben mag, eines ist sicher: Jeder Mensch ist motiviert, irgendwie. Laut Forschung speist sich unsere Motivation aus inneren und äusseren Quellen.

  • Intrinsische Motivation:

    Der Antrieb von innen heraus. Wir tun etwas, weil es uns Spass macht und unseren Neigungen entspricht oder weil es lebensnotwendig ist.

  • Extrinsische Motivation:

    Der Antrieb von aussen. Wir tun etwas, weil wir eine Belohnung, wie Geld oder Anerkennung, erwarten oder Negatives vermeiden wollen.

Wenn wir an Motivation denken, fallen uns vielleicht Motivationstrainer ein, die mit «Tschakka» Begeisterung erzeugen. Oder Sätze wie: «Du kannst alles erreichen, wenn du nur willst». Auf der anderen Seite ist nicht alles, was uns antreibt, positiv. So kann jemand motiviert sein, Fehler zu vertuschen, weil er Angst vor Kritik hat.

Wozu Mitarbeitermotivation?

Unternehmen leben nicht zuletzt von den Leistungen ihrer Mitarbeitenden. Zwar mag ein «Dienst nach Vorschrift» noch genügen, um Unternehmensziele zu erreichen. Aber ist es nicht viel schöner, wenn die Belegschaft mit Engagement und Überzeugung arbeitet? Wohl jeder weiss, dass positiv motivierte Mitarbeitende bessere Leistungen bringen und weniger wechselwillig sind. Das wirkt sich dann ganz banal ebenso positiv auf die Umsätze aus. Schon aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten spielt die Mitarbeitermotivation eine wichtige Rolle.

In vielen Betrieben ist Geld nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn es um Mitarbeitermotivation geht. Klar, wer freut sicht nicht über ein kleines Extra auf dem Konto? Ein solcher Anreiz kann bis zu einem gewissen Grad anspornen. Er kann sich aber auch schädlich auswirken. Etwa, falls vermutet wird, dass Mitarbeitende ohne Bonuszahlungen ihre Leistungsbereitschaft herunterfahren und man ihnen deswegen misstraut. Umgekehrt sorgen ausschliesslich monetäre Belohnungen dafür, dass die eigentliche Begeisterung für den Job irgendwann auf der Strecke bleibt.

Mitarbeitermotivation steigern – aber wie?

Mitarbeitermotivation ist die Kunst, innere und ãussere Motivationsfaktoren miteinander zu verknüpfen. Anreize müssen so gewählt werden, dass sie den inneren Antrieb stärken und nicht behindern. Die Schwierigkeit dabei: Was Mitarbeitende motiviert, ist ganz individuell. Ausserdem hat man relativ wenig Einfluss darauf, was der Einzelne so denkt und fühlt, oder?

Umfragen zeigen immer wieder, dass Mitarbeitende besonders motiviert sind, wenn sie sich mit ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen. Mitarbeitermotivation steht in engem Zusammenhang mit der Arbeitsplatzzufriedenheit. Deshalb ist schon die Unternehmenskultur ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt. Denn ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzen ist mit der stärkste Motivator im Job.

Aber was wirkt sich sonst noch positiv auf die Mitarbeitermotivation aus? Dazu gehört beispielsweise die Arbeit an sich. Spannende Aufgaben, Eigenverantwortung und Teamarbeit fördern zugleich das Engagement. Lob und Anerkennung für das Geleistete sind ebenfalls ein Motivationstreiber. Genauso haben Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie das physische Arbeitsumfeld Einfluss darauf, wie motiviert jemand seiner Arbeit nachgeht.

Massnahmen zur Mitarbeitermotivation

Es gibt, neben einem angemessenen Salär, vieles, das für Motivation und Engagement und damit letztendlich für Mitarbeiterbindung sorgen kann. Welche Massnahmen sich ganz konkret eignen, hängt sowohl von den eigenen Möglichkeiten im Betrieb als auch vom einzelnen Mitarbeitenden ab. Aber man kann einige Kernbereiche festmachen, die eine genauere Betrachtung verdienen:

Motivierte Mitarbeiterin
  • Führungskultur

    Schon allein die richtige Mitarbeiterführung hat enorme Auswirkungen auf die Motivation. Gibt es Lob, Anerkennung und Feedback? Ist die Führungskraft Vorbild und zugleich Ansprechpartner, auch bei Problemen?

  • Aufgabengestaltung und Zielvorgaben

    Ziele sind wichtig – gerade im Job. Passen die gestellten Aufgaben zu den Fähigkeiten des Mitarbeitenden? Kann er das, was von ihm erwartet wird, erreichen? Gibt es Anzeichen von Über- oder Unterforderung?

  • Entwicklungsmöglichkeiten

    Niemand macht immer gern dasselbe und lebenslanges Lernen ist heute wichtiger, denn je. Haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich entsprechend ihren Neigungen weiterzubilden. Können sie eigene Karrierepläne verwirklichen?

  • Arbeitszeit

    Für viele Menschen ist eine gute Work-Life-Balance sehr wichtig und auch der Wunsch, Beruf und Familie vereinen zu können, wächst. Hier können zum Beispiel flexible Arbeitszeiten oder Angebote zur Kinderbetreuung für einen Motivationsschub sorgen.

Es mag auf den ersten Blick nicht so wichtig sein, ob eine Pflanze auf der Fensterbank steht. Aber eine ansprechende Arbeitsplatzgestaltung leistet einen grossen Beitrag zum Wohlbefinden. Und wenn der Kaffee im Büro schmeckt, geht auch die Arbeit leichter von der Hand.

Nicht zu vergessen sind Massnahmen, die das Miteinander und den Teamzusammenhalt stärken. Es muss ja nicht immer die ganz grosse Sause sein. Ein regelmässiges gemeinsames Frühstück vielleicht? Ein Tischtennisturnier mit kleinen Preisen für alle? Oder ein aussergewöhnliches Teamevent mit einem sozialen Zweck? Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und ein solches Event zu organisieren, bringt Spass und motiviert ganz nebenbei.

Mitarbeitermotivation und Employer Branding

Trotzdem sollten Massnahmen zur Mitarbeitermotivation mit Bedacht gewählt werden. Denn wie gesagt: Jeder Mensch «tickt» anders. Individuelle Angebote wirken besser, als alle mit demselben zu bedenken. Dafür ist es aber wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden zu kennen. Kommunikation ist der Schlüssel. Das bedeutet, miteinander zu reden und einen offenen, ehrlichen Umgang zu pflegen. Nur so wird man Vertrauen gewinnen und erfahren, was der einzelne erwartet und braucht.

Eben weil die Arbeitsatmosphäre einen so hohen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation hat, bietet sich eine grosse Chance für kleine und mittlere Unternehmen. Sie können, abseits vom Gehalt, bei Bewerbern punkten, indem sie ein ansprechendes Arbeitsumfeld bieten. Motivierte Mitarbeitende zu haben, wirkt sich zugleich positiv auf die eigene Arbeitgebermarke aus. Nicht zuletzt schlummert hier ein Wettbewerbsvorteil – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.

*Umfrage «Motivationsfaktoren bei der Arbeit in der Schweiz nach Geschlecht 2016» (↗ statista.com)

Fotos: khamkhor | lavnatalia | Pixabay.com

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