Schweizer Stellenmarkt 2021 – Der Jahresrückblick

Während des ersten Corona-Jahres 2020 war ein deutlicher Rückgang an Jobangeboten in der Schweiz zu verzeichnen. Sicherlich alle haben auf ein schnelles Ende der Pandemie gehofft. Aber auch 2021 beherrschte Corona die Schlagzeilen. Dennoch hat die Wirtschaft der Krise gut getrotzt und so konnte sich der Schweizer Stellenmarkt 2021 sichtbar erholen. Für Personaldienstleister besteht derzeit Anlass zu Optimismus. Unternehmen sind wieder verstärkt auf Mitarbeitersuche und die Talfahrt bei den Einsatzstunden in der Temporärbranche fand endlich ein Ende. Wie stand es insgesamt um die Entwicklung am Jobmarkt? Unser Jobfile Jahresrückblick zum Schweizer Stellenmarkt 2021 bietet hierzu eine Auswertung der Stellenangebote aus 20 Printmedien, von 64 Online-Jobbörsen und rund 30.000 Firmenwebsites.

Der Schweizer Stellenmarkt 2021 im Überblick

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz mehr als 840.000 Vakanzen (2020: 764.752) ausgeschrieben. Dazu haben 51.840 Unternehmen über 1.4 Millionen Stellenanzeigen geschaltet, was zeigt, dass häufig mehrere Veröffentlichungsoptionen genutzt wurden. Der Umsatz bei den kostenpflichtigen Inseraten betrug 402.679.495 CHF. Das entspricht einem Zuwachs von 1.6 % gegenüber den Ausgaben in 2020. Trotz mehr Stellenangeboten und leicht gestiegenem Investment in die Jobinserate konnte der Schweizer Stellenmarkt 2021 das Vorkrisen-Niveau von 2019 nicht ganz erreichen. Aber die merkliche Erholung im Vergleich zu 2020 lässt den Rückschluss zu, dass die krisenbedingten Schwierigkeiten in der Wirtschaft schnell überwunden waren. Ein Blick auf die Zahlen:

Schweizer Stellenmarkt 2021 im Vergleich zu den Jahren 2019 und 2020

2019

2020

2021

  • Vakanzen: 873.342
  • Anzeigen: 1.493.622
  • Firmen: 52.661
  • Umsatz in CHF: 437 Mio
  • Vakanzen: 764.752
  • Anzeigen: 1.330.708
  • Firmen: 50.352
  • Umsatz in CHF: 396 Mio
  • Vakanzen: 841.859
  • Anzeigenzahl: 1.445.004
  • Firmen: 51.840
  • Umsatz in CHF: 402 Mio

Im Jahr 2021 sind Personaldienstleister wieder tatkräftig im Einsatz für ihre Kunden gewesen. Rund 385.000 offene Postionen entfielen auf den Bereich Personaldienstleistung, was einem Anteil am Gesamtstellenmarkt von 45.8 % gleichkommt. Zwar ist der prozentual gesehen geringer als im Jahr 2020 (49.6 %), doch dafür gab es 2020 auch insgesamt weniger Stellenanzeigen.
Grundsätzlich kann man beobachten, dass das Anzeigenaufkommen von Personaldienstleistern seit Jahren recht stabil ist und nahezu die Hälfte aller Vakanzen betrifft. Das unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Branche für die Schweizer Wirtschaft.

Top-Branchen und die meistgesuchten Berufsgruppen 2021

In welchen Branchen war der Personalbedarf am grössten? Mit über 75.000 ausgeschriebenen Positionen lag der Industriesektor vorn, gefolgt von der Handelsbranche, die 65.000 Vakanzen zu besetzen hatte. 61.000 Jobangebote entfielen auf das Gesundheitswesen.

Gleichzeitig gab es Branchen, in denen der Bedarf – verglichen mit 2019 – zurückgegangen ist. Das traf besonders auf Hotellerie und Gastgewerbe zu und verwundert kaum. Die Corona-Beschränkungen haben diesen Bereich besonders heftig erschüttert. Seit Mai 2021 zog aber selbst hier die Nachfrage nach Mitarbeitenden wieder an und die Jobangebote überstiegen am Jahresende 2021 diejenigen von 2020 um gut 60 %.

In Bezug auf die meistgesuchten Berufsgruppen zeichnete sich kaum einen Unterschied zum Vorjahr ab. Am stärksten gesucht wurden Baufachleute und Handwerker sowie technische Fachkräfte, wie Ingenieure oder Architekten. Wieder mit auf den ersten Plätzen lagen IT- & Telekommunikationsberufe, das Projektmanagement und der Bereich Vertrieb und Verkauf.

Die Top 5 Berufsgruppen 2021 nach Anzahl ausgeschriebener Stellen:

  • Bauwesen, Handwerk, Umwelt ● 132.741 Positionen

  • Technische Berufe (Ingenieure, Konstrukteure, Architekten) ● 118.874 Positionen

  • Organisation, Projektmanagement ● 104.070 Positionen

  • IT & Telekommunikation ● 89.675 Positionen

  • Vertrieb & Verkauf ● 81.946 Positionen

Im Gegensatz zu 2020 haben es Gesundheitsberufe nicht in die Top 5 geschafft. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nach wie vor einen sehr hohen Personalbedarf gibt.
Ein grosser Zuwachs an Stellenangeboten liess sich für Experten in Forschung und Entwicklung beobachten. Hier wurden 46.710 Jobs ausgeschrieben – zu 2020 ein Plus von 22.7 % und zu 2019 sogar von 25 %.

Positionen nach Hierarchiestufe

Bezogen auf erwünschte Qualifikationen zeigte sich am Schweizer Stellenmarkt 2021 folgendes Bild: Der Grossteil aller Stellenanzeigen richtete sich an Fachkräfte mit Berufsausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung (234.972 Positionen). Darauf folgten Fachkräfte mit akademischer Bildung (180.334 Positionen) sowie gewerbliche Fachkräfte (164.179).

Ungelernte Arbeitskräfte hingegen wurden so gut wie gar nicht gesucht. Für sie gab es lediglich 1.980 Stellenangebote. Damit wird klar, dass auf dem Arbeitsmarkt vor allem gut ausgebildetes Personal fehlt. Das war bereits in den vergangenen Jahren so und ist ein deutliches Indiz für einen Fachkräftemangel in der Schweiz.

Stellenmarktentwicklung Schweiz Januar bis Dezember 2021

Stellenmarkt Entwicklung Schweiz 2020 vs 2021

Während das erste Quartal am Schweizer Stellenmarkt 2021 noch recht verhalten begann, wurde die Erholung ab März 2021 deutlich spürbar. Die Zahl der geschalteten Anzeigen hat von Mai bis August 2021 kontinuierlich zugelegt. Seitdem konnte sich das Anzeigenaufkommen bis Jahresende stabil etwa auf dem doppeltem Niveau von 2020 halten. Der Unterschied zum Jahr 2019 war dann letztendlich marginal – insgesamt gab es lediglich 31.000 weniger Stellenangebote. Bleibt zu hoffen, dass der positive Trend weiterhin anhält und Sie als Personaldienstleister 2022 wieder erfolgreich Ihre Kandidaten platzieren können. Zur stetigen Stellenmarktbeobachtung bietet Ihnen Jobfile ideale Voraussetzungen. Sie haben Zugriff auf eine der grössten Schweizer Stellendatenbanken, die sie ganz gezielt nach Ihren Bedürfnissen durchsuchen können. Lernen Sie Jobfile kennen und testen Sie unseren kostenfreien Demozugang zwei Wochen lang. Selbstverständlich völlig unverbindlich!

Foto: pexels.com // Mikael Blomkvist

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