Google for Jobs – berechtigter Hype oder unnötiger Wirbel?

Google hat jüngst sein neuestes Feature „Google for Jobs“ in Deutschland ausgerollt. Hierzulande lässt das Feature noch etwas auf sich warten, es ist aber abzusehen, dass Google auch in der Schweiz zeitnahe nachziehen wird. Nach eigenen Angaben des Konzerns ist Google for Jobs bereits in über 100 Ländern verfügbar. Um bereits vorwegzunehmen, was den Schweizer Jobmarkt womöglich künftig erwarten wird, gibt es hier einen kleinen Ausblick.

Bei Google for Jobs handelt es sich um ein spezielles Google Feature, welches das Ausspielen von Stellenanzeigen bereits in den Suchergebnissen ermöglicht. Wer also zukünftig nach „Manager Jobs in meiner Nähe“ sucht, bekommt nicht nur die gewöhnlichen Ergebnisse der Jobbörsen und Karriereseiten zu sehen, sondern sieht als erstes einen blauen Kasten mit aktuellen Stellenangeboten. Wichtig zu wissen: Bei der Box handelt es sich nicht um ein Jobportal im klassischen Sinn, denn eine Funktion zum Hochladen von Stellenanzeigen wird man hier nicht finden.

Wodurch wird Google for Jobs ausgespielt?

Bei der Eingabe eines berufsbezogenen Keywords wird die blaue Box direkt nach den Ads und vor den organischen Ergebnissen prominent angezeigt. Drei verschiedene Keywordmuster können das Feature auslösen, welche wie folgt wären:

  1. Jobbezeichnung (z.B. „Marketing Manager“)
  2. Region, Stadt oder Ort (z.B. „Jobs in meiner Nähe“ oder „Job + Stadt“)
  3. eine Kombination aus Bezeichnung und Ort (z.B. „Marketing Manager + Stadt“)

Über eine eigene Webadresse ist Google for Jobs nicht erreichbar. Insbesondere Bewerber, die ihre Jobsuche auf dem Smartphone starten, wird die Box ins Auge springen, da sie das gesamte Display einnimmt. Für Stellenausschreiber ergibt sich dadurch eine sehr große Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Und bereits jetzt hört man von einer Revolution des Jobmarktes und dem immensen Hype um Google for Jobs, da herkömmliche Stellenangebote aus dem zunächst sichtbaren Bereich verdrängt würden. Der Aufschrei ist groß. Erst jüngst gab es deutliche Sichtbarkeitsverluste im Sistrix-Sichtbarkeitsindex bei den bekannten Stellenportalen wie Xing und Stepstone.

Erst einmal sollten Recruiter jedoch einen kühlen Kopf bewahren. Noch ist nicht sicher, wo die Reise mit Google for Jobs hingeht bzw. wie sich der Markt entwickeln wird. Auch sollte beachtet werden, dass der Rollout in einigen Ländern erst begonnen hat und andere noch warten müssen. Somit ist die Entwicklung noch unvorhersehbar.

Die Funktionen im Überblick

Google for Jobs bietet allerlei Filtermöglichkeiten. Dazu gehören eine Kategorisierung des Arbeitsbereichs, zum Beispiel Werbung oder Verwaltung, der Standort, das Datum der Veröffentlichung, die Sprache oder die Jobart, wie Vollzeit oder Teilzeit. Auch nach Firmen kann direkt gesucht werden. Zudem ist es möglich, Stellenangebote abzuspeichern und sich einen Alert für neue Stellenanzeigen einzurichten. Ein Bewerberbutton führt direkt zur Seite, auf der Google die Anzeige finden konnte. In der Regel ist dies die Karriereseite des jeweiligen Unternehmens.

Vorteile für Bewerber

Jobsuchende profitieren von einer deutlichen Zeitersparnis. Das Durchsuchen einzelner Stellenportale entfällt, da Google die gecrawlten Anzeigen bereits gebündelt zusammenfasst. Die Filter bieten Bewerbern genug Justierungsmöglichkeiten, um nur relevante Suchtreffer zu erhalten. Mit der Speicherfunktion und dem Bewerberbutton sind ein einfacheres Management der eigenen Bewerbungen möglich. Weiterhin gelangen Bewerber einfach auf gut gepflegte Karriereseiten, denn die sind vorausgesetzt, um in Google for Jobs gefunden zu werden.

Karriereseite von Bedeutung

Unternehmen, die also in der Vergangenheit schon intensiv in den Aufbau einer Arbeitgebermarke investiert haben und über eine Karriereseite mit Mehrwert verfügen, sind im Vorteil. Damit Google die Stellenanzeigen richtig auslesen kann, sollten strukturierte Daten via schema.org auf den Stellenangebotsseiten implementiert werden. Mittels strukturierter Daten kann Google besser erkennen, um welche Inhalte es sich auf der jeweiligen Seite handelt. Des Weiteren müssen die von Google bekanntgegebenen Inhaltsrichtlinien eingehalten werden. Unzutreffende, unrealistische oder unwahrheitsgemäße Angaben fallen durch. Personalvermittleranzeigen sollten immer einen Bewerberbutton bieten.

Vorteile für Personaler & Jobbörsen

Detailliertere Filtermöglichkeiten führen dazu, dass Jobsuchende ihre Bewerbungen zielgerichteter streuen können, wodurch hochwertigere Bewerbungen anzunehmen sind. Um bei Google for Jobs gelistet zu werden, fallen außerdem keine Kosten an. Für Jobbörsen erschafft Google eine Art Win-Win-Situation, denn zum einen kann sich Google an deren Daten bedienen, zum anderen werden die Anzeigen ganz oben ausgespielt.

Fazit und Handlungsempfehlung für Google for Jobs

Das neue Feature hat ordentlich Wind in den HR-Markt gebracht. Alles in allem sollte aber erst einmal Ruhe bewahrt werden, da noch nicht bekannt ist, wie sich Google for Jobs entwickeln wird. Bis zur Markteinführung in der Schweiz sollten Unternehmen jedoch die Zeit nutzen, ihre Karriereseiten auf Vordermann zu bringen. Schließlich nimmt man eine kostenlose Listung oberhalb des ersten Suchergebnisses gerne mit.

Foto: Pixabay

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